Sektionen
des Yoshinkan-International e.V.
Jiu Jitsu
Jiu Jitsu – die sanfte Kunst – ist eine uralte fernöstliche Kampfkunst, deren Ursprünge vor über tausend Jahren aus China nach Japan getragen wurden. In Japan wurden die Techniken hauptsächlich von den Samurai verfeinert und weiterentwickelt. Jiu Jitsu dient der hocheffizienten waffenlosen Selbstverteidigung gegen einen oder mehrere Angreifer.
Im Gegensatz zu verschiedenen Kampfsportarten ist Jiu Jitsu ein offenes System, das auf einigen grundlegenden Prinzipien aufbaut. Diese ermöglichen, gegen körperlich überlegene Angreifer zu bestehen und somit heil aus lebensgefährlichen Situationen zu entkommen.
Jiu Jitsu ist nicht starr, sondern wurde über die Jahrhunderte immer weiter verfeinert und angepasst. Daraus gründet sich der Erfolg dieser Kampfkunst, die übrigens viele moderne Stile maßgeblich beeinflusst hat.
Aikido
Aikido ist eine junge Kampfkunst, entwickelt von Morihei Ueshiba. Es geht hierbei hauptsächlich darum, die Energie des Gegners abzuleiten und somit den Angriff unbeschadet zu überstehen. Im Gegensatz zu anderen Kampfkünsten, die weitgehend zerstörerisch wirken, ist der pazifistische Sinn des Aikido, den Gegner in eine Situation zu bringen, die ihn von der Sinnlosigkeit seines Angriffes überzeugt. Pazifistisch bedeutet dabei jedoch nicht, dass sich der Gegner wohlfühlen wird. Vielmehr lassen Aikido-Techniken dem Tori die Wahl, ob und wie viel Schaden beim Angreifer angerichtet wird.
Iaido – der Weg des Schwertziehens. Diese Budodisziplin entstammt der Schwertkunst der Samurai. Eine Besonderheit der Kunst ist es, dass das Schwert direkt während des Ziehens als Waffe gebraucht wird.
Judo
Judo – der sanfte Weg – ist ein japanischer Kampfsport, der von Jigorō Kanō begründet wurde. Jigorō Kanō schuf Judo als eine Kampfkunst aus den Stilen verschiedener Jiu-Jitsu-Schulen. Er nutzte in der Hauptsache Wurftechniken (Nage Waza), Bodentechniken (Ne Waza), Schlag- und Tritttechniken (Atemi Waza). Jigorō Kanō legte viel Wert auf das Randori, den Übungs-Kampf. In jüngerer Zeit wurden aus dem Judo Techniken mit hoher Verletzungsgefahr mehr und mehr entfernt. Judo wird nunmehr fast ausschließlich als Wettkampfsport ausgeübt. Schläge, Tritte, das Hebeln kleiner Gelenke und viele weitere Griffe sind in den Judo-Wettkämpfen verboten und werden aufgrund der Wandlung des Judos zum Kampfsport kaum noch gelehrt.
Karate
Karate – die leere Hand – ist eine Kampfkunst, deren Ursprünge wohl im Okinawa des 19. Jahrhunderts liegen. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, durch Tritte und Schläge den Kampf für sich zu entscheiden.
Zusätzlich gibt es einige Hebel und Würfe. Im fortgeschrittenen Training werden außerdem Würgegriffe und Atemi-Techniken (das Attackieren von Vitalpunkten) gelehrt.
Goju Kai Karate
Ein einzigartiger Karatestil
Der Goju – Stil setzt sich zusammen aus Go (hart, kräftig) und Ju (weich, geschmeidig). Die beiden Elemente sind fest miteinander verbunden und geben dem Goju Kai Karate mit seinen runden und fliessenden Bewegungen die Harmonie, welche diesen Stil so einzigartig macht.Haltungsschulung, Stärkung der Atmungsorgane, Förderung der Konzentration und des Körperbewusstseins sind weitere sehr wichtige Bereiche, die im Goju Kai Karate gefördert werden. »Körper und Geist stehen in Verbindung zueinander. Durch die richtige Atmung und die mentale Konzentration sind wir fähig die Essenz der Kampfkunst zu verstehen.«
Kenjutsu
a) Yamabushi Ryû Kenjutsu
b) Koden Enshin Ryu Kenjutsu
Die hier angebotene Stilrichtung ist eine der ältesten japanischen Schwert-Kampfkünste überhaupt. Sie wurde bereits im 15. Jahrhundert gegründet und hat mit ihren Kata (festgelegten Trainingsformen) die letzten Jahrhunderte fast unverändert überstanden.
Am Anfang steht das Training mit dem Holzschwert in Einzel- und Partnerübungen: Kenjutsu ist keine Wettkampf-Sportart. Die hier praktizierten Bewegungsformen mit dem Katana (Schwert) und dem Bokken (Holzschwert) schulen die Konzentration, Koordination und Motorik und steigern beträchtlich das eigene Körperbewusstsein.
Kenjutsu können Männer und Frauen bis ins hohe Alter trainieren, es bedarf keiner besonderen Voraussetzung außer das Interesse und die Muße eine uralte Budokunst zu erlernen.
Kickboxing
Kickboxing ist ein Kampfsport, der in den siebziger Jahren aus einer Mischung von Box-Fausttechniken und Karate-Fußtechniken entstand. Kickboxen wird im Ring ausgetragen, Ziel ist das K.o. oder der Punktesieg.
Kyûjutsu
Kyûjutsu ist die alte Kunst des Japanischen Bogenschießens. Das Treffen eines Ziels, unter allen erdenklichen Umständen, ist das zentrale Ziel des Kyûjutsu. Auch die Nutzung des Langbogens zur Selbstverteidigung in der Nahdistanz wird gelehrt.
Kobudo (Die Waffen des Volkes)
In früheren Zeiten konnte kein System der „leeren Hand“ ohne den zusätzlichen Gebrauch von Waffen (Bukihō) überleben. Die Samurai verwendeten im Bujutsu Kriegerwaffen, das Volk funktionierte alltägliche Gebrauchsgegenstände in Waffe um und gründete damit die Systeme des Kobujutsu.
Bis zur Versportlichung der Systeme in Japan und der Veränderung des Bujutsu im Budō, war eine Trennung der beiden nicht denkbar. Weder in den japanischen Kampfsystemen noch in den okinawanischen Kampfsystemen konnte man auf den zusätzlichen Gebrauch von Waffen verzichten. Auch heute sind sie notwendige Hilfen in der Selbstverteidigung und werden im automatisch in das waffenlose Training integriert.
Was ist Ryukyu Kobudo Fuyukai Kobujutsu Kobudo
Kobujutsu ist eine spezielle Waffenmethode (Bukihō), die sowohl in Japan, als auch auf Okinawa den Gebrauch von volkstümlichen Waffen lehrt. Später wurde daraus der moderne Begriff „Kobudō“ abgeleitet, der die kriegerischen Methoden des Kobujutsu in friedliche Übungsmethoden verwandeln sollte.
Kobujutsu 古武術 – „Altes Bujutsu“ (古武術) ist die Bezeichnung für die volkstümlichen Waffensysteme der rangniederen Bevölkerung aus Japan (Kobujutsu (Japan)) und Okinawa (Kobujutsu (Okinawa)). Kobujutsu ist eine vage Abgrenzung zur japanischen Kriegskunst (Bujutsu) der professionellen Krieger (Bushi). Die Waffen (Buki) und Systeme (Ryū) des Kobujutsu wurden sowohl in Japan als auch auf Okinawa meist aus den alltäglichen Arbeitsgeräten des Volkes entwickelt. In der okinawanische Kriegskunst war Kobujutsu immer eng miteinander verbunden. Jedes unbewaffnete System wurde durch verschiedene Waffensysteme ergänzt.
Kobudō 古武道 – „Altes Budō“, ist ein Folgekonzept des Kobujutsu und steht analog zur Veränderung des Bujutsu zum Budō. Dabei wurde die Silbe Jjutsu (Technik) durch dō ersetzt, was darauf hinweisen soll, dass es sich dabei um eine Wegkunst handelt. Der Gedanke ist gut, die Umsetzung nicht. Durch die Versportlichung der Systeme wurde die Kobudō Kata zu einer virtuosen Demo-Show und verlor ihre Bedeutung als Speicher von verschlüsselten Sinninhalten.
Was ist Systema (Bojewoje) Sambo
Das Nahkampfsystem Bojewoje Sambo, vertreten durch Anton Weinberger 10. DAN, einziger offizieller Ausbilder, der diese Form des Sambo in Deutschland auf Vereinsbasis lehrt, kennt wie Jiu Jitsu nur ein einziges, sehr direktes Ziel:
Besiege den Gegner.
Dafür wird jedes Mittel verwendet. Somit war Bojewoje Sambo, analog zu Jiu Jitsu, zu keiner Zeit als sportlicher Wettkampf gedacht. Dementsprechend wurde er auch nur ganz speziellen Personengruppen aus Polizei und Militär gelehrt. Analog dazu durfte Jiu Jitsu nur von den Samurais, den japanischen Rittern respektive Angehörigen der Kriegerkaste angewendet werden. Die Ähnlichkeit dieser beiden Systeme ist leicht herzuleiten. Bei der Entwicklung zum Nahkampf während des zweiten Weltkrieges und bei der Weiterentwicklung 1968 – 1970 standen neben den traditionellen russischen Kampfarten hauptsächlich die fernöstlichen Kampfsysteme Modell. Es wurde systematisch aus jeder Kampfart die effektivsten Techniken übernommen. Als ein Kriegs- und Nahkampfmittel war Jiu Jitsu als Vorlage geradezu prädestiniert. Das Resultat war der auf dem Ringkampf basierende gefährliche Nahkampf Bojewoje Sambo.
Die daraus abgeleitete zivile Selbstverteidigung ist in der Bewegungsstruktur und im Grundprinzip identisch, zeichnet sich jedoch durch das Fehlen der extrem gefährlichen Techniken aus. Diese werden in der Regel durch harmlose Mittel ersetzt.
Anmerkung
Diese Techniken werden nur Meistergraden vermittelt. Sie setzen unbedingt die geistige Reife voraus, dass man bewusst mit ihnen umgehen kann, da sie zu ernsthaften, z.T. tödlichen Verletzungen führen können. Konkret heißt das, im Training muss man seine Kraft so vorsichtig einsetzen, dass der Partner keinen Schaden davonträgt. In Ernstsituationen muss dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit der Mittel in Rechnung getragen werden. Das bedeutet, man muss die Abwehr der Schwere des initiierten Angriffes anpassen. So darf man nicht in Hektik geraten und jemanden überstürzt u.U. sogar tödlich verletzen.
Man unterscheidet drei Arten des Sambo:
Borba Sambo
Bojewoje Sambo
Selbstverteidigungssambo
Historischer Vergleich der russischen und japanischen Kampfsysteme
Hier ist festzustellen, dass kein gemeinsamer Ursprung vorhanden ist. Es ist lediglich ein japanischer Einfluss Anfang dieses Jahrhunderts in den russischen Systemen nachzuweisen.
Verarbeitet wurden:
Elemente des Judo bei der Vereinheitlichung der nationalen russischen Ringkampfarten zu Borba Sambo
Elemente des Jiu Jitsu (wie auch andere Kampfsportarten) bei der gezielten Entwicklung des militärischen Nahkampfes